Ein gutes Kontrastprogramm zu der künstlichen Vegas-Welt bieten die zahlreichen mitunter weltbekannten Nationalparks und Canyons. Am besten mietet man sich am Flughafen ein Auto oder plant direkt eine kleine Westküstenrundreise. Wenn man mehrere Nationalparks besuchen möchte lohnt sich der ATB-Pass (America The Beautiful) für $80 (ein Auto samt Insassen). Dieser gilt für ein Jahr und in über 2000 Nationalparks und Naherholungsgebiete.

Um die Natur und die Landschaft wirklich genießen zu können, muss man eine kleine oder größere Wanderung machen. Die Zeit sollte man sich dafür nehmen. Die Dauer der Wanderungen sind in den  Karten eingezeichnet welche man bei der Einfahrt in den Nationalpark ausgehändigt bekommt. Zur Not im Besucherzentrum nachfragen.

Aber wir sind ja auch in den USA und so gibt es für Faule oder Reisende mit einem straffen Zeitplan sogenannte „Scenic Drives“. Hier kann man mehrere Highlights des Parks aus dem Auto erleben oder an Aussichtspunkten aussteigen und Fotos machen. Diese „Scenic Drives“ sind auch in den Nationalparkkarten eingezeichnet und ausgeschildert.

Die klassische Westküstenrundreise hatte ich im frühen September gemacht: Los Angeles – San Diego – Joshua Tree NP – Grand Canyon – Page – Zion NP – Las Vegas –  Death Valley – Yosemite NP – San Francisco – Highway 1 – Los Angeles (wobei Start/Zielpunkt frei wählbar ist)

Die zweite Rundreise war dann an Weihnachten von Las Vegas Richtung Osten, da wir das Gefühl hatten bei der ersten Reise für diese Region nicht genügend Zeit zu haben: Las Vegas – Bryce Canyon  – Capitol Reef – Arches NP – Canyon Lands – Monument Valley – Zion NP – Las Vegas

Ein großes Angebot an Mietwagenfirmen bietet der McCarran Airport in Las Vegas. Nur vorab buchen, da bei der Buchung aus Deutschland schon die wichtigsten Versicherungen mit drin sind.

Eine wirklich gute Reiseführerempfehlung für größere oder kleinere Rundreisen habe ich hier:

Valley of Fire

Der naheste Park ist der Valley of Fire State Park, Fahrtzeit ca. 1 Stunde. Dieser kostet $10 pro Fahrzeug und ist leider nicht im ATB-Pass inkludiert. Hauptsächlich sind rote Felsformationen und Höhlenmalereien zu bestaunen. Wer Zeit und ein bisschen Equipment mitbringt kann hier für kleines Geld campen. Ein echtes Erlebnis!

Grand Canyon

Die wohl berühmteste Schlucht der Welt ist der Grand Canyon. Der Hauptanlaufpunkt ist der „South Rim“ nördlich von Flagstaff. Von dort hat man den besten Blick über den riesigen Canyon. Ich stelle mir dann immer die ersten Siedler vor 300 Jahren vor wie sie nichtsahnend auf ihren Pferden plötzlich vor diesem gigantischen Loch standen.

Die Fahrt von Vegas dauert etwa 4,5 Stunden und führt am Hoover Damm vorbei und dann teilweise über die berühmte „Route 66“.

Alternativ gibt es auch noch den „North Rim“, da dieser nur durch eine lange Stichstraße erreichbar ist und man meist gegen die Sonne fotografiert, ist dieser nicht so beliebt und bekannt. Fahrtzeit von Vegas ca. 5 Stunden.

Wer sich etwas gönnen möchte bucht einen Hubschrauber von Vegas aus. Für ca. $500 fliegt man in den Grand Canyon, landet unten und fliegt dann im Sonnenuntergang in das beleuchtet Las Vegas zurück. Ein einmaliges Erlebnis!

Bryce Canyon

Der Grand Canyon ist groß aber nicht besonders farbenfroh. Der Bryce Canyon ist wesentlich schöner. Besonders im Licht des Sonnenauf- und –untergangs leuchtet er in verschiedensten Rottönen.

Horseshoe Bend

Eine der beeindruckensten Landschafeten bietet der Horseshoe Bend (Hufeisen-Biegung). Hier macht der Colorado River eine hufeisenförmige Biegung und bietet ein hervorragendes Naturschauspiel. Er liegt südlich von Page und ist einen viertelstündigen Fußmarsch (2,4 km) von der Route 89 entfernt.

Früher eine Art Geheimtipp, hat er durch Social Media an Bekanntheit gewonnen und ist mittlerweile etwas überlaufen. Aber trotzdem auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man in der Nähe ist.

Antelope Canyon

Der Antelope Canyon ist eine schmale Schlucht die zwei- bis dreimal im Jahr von heftigen Regenfällen geflutet wird. Im laufe der Jahre hat der Sand im Wasser wunderschöne Felsformationen glatt geschliffen. Nach jeder Sturzflut sieht der Canyon anders aus.
Da diese Fluten sehr überraschend kommen und der Canyon auf einem Reservoir der amerikanischen Ureinwohner steht, ist die Besichtigung nur mit geführten Touren möglich. Diese finden mehrfach am Tag statt und können entweder im Internet vorab oder in Page direkt gebucht werden.

Alternativ werden Tagestouren von Vegas aus angeboten:

Death Valley

Das „Tal des Todes“ hat seinen Namen den amerikanischen Siedlern und Goldsuchern zu verdanken. Der ehemalie Salzsee ist trockenste Ort Nordamerikas und liegt 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Hier wurden schon Temperaturen von knapp 60°C gemessen.